Christliche Hochzeitsgedichte
01./ »
Der aller Herz und Willen lenkt und wie er will, regieret, der ist’s, der euch, Herr Bräutigam, schenkt, die man euch zugeführet. Glück zu, Glück zu, ruft jedermann; Gott gebe, dass es sei getan zu beider Wohlergehen! Wie sollte nicht sein wohlgetan, was Gott denkt zu vollbringen? Sein Will und Rat nicht fehlen kann, es wird ihm nichts misslingen. Er regt den Mund und spricht ein Wort, so geht das Werk und dringet fort, muss alles wohl geraten. Wie Gott will, brennen auf der Erd die ehelichen Flammen. Wie eins dem andern ist beschert, so kommen sie zusammen. Im Himmel wird der Schluss gemacht, auf Erden wird das Werk vollbracht: Das gibt ein schönes Leben. Ein Leben, das sehr hoch beliebt dem, der es hat erfunden, da er auch seinen Segen gibt und mehret alle Stunden. Das ist und bleibet sein Gebrauch: was er gestift’, das hält er auch und lässet es nicht fallen. Die Bäumlein, die man fortgesetzt in wohlbestallten Garten, die pfleget man zur Erst und Letzt vor allem wohl zu warten. Ihr Bäumlein Gottes, freuet euch, der Gärtner ist von Liebe reich, der ihm euch hat erwählet. Was er gepflanzt mit seiner Hand, hält er in großen Ehren; Sein Sinn und Aug ist stets gewandt, dasselbe zu vermehren, Kommt oft und sieht aus reiner Treu, was seines Gartens Zustand sei, was seine Reislein machen. Und wenn denn unterweilen will ein raues Lüftlein wehen, ist er bald da, setzt Maß und Ziel, läßt’s eilend übergehen. Wenn er betrübt, ist’s gut gemeint, Er stellt sich hart und ist doch Freund voll süßer Gnad und Hulde. O selig der, wenn’s Gott gefällt, ein Wölklein einzuführen, ein treues, fröhlich Herz behält, läßt keinen Unmut spüren! Ein Wölklein geht ja bald vorbei, es währt ein Stündlein oder zwei, so kommt die Sonne wieder. Ein Schifflein, das im Meere läuft, muß manchen Sturm erfahren, und bleibet dennoch überhäuft mit edlem Gut und Waren; Es streicht dahin, und Gottes Hand, die führt und bringt es an das Land bei gutem Wind und Wetter. Ein Röslein, wenn’s im Lenzen lacht und in den Farben pranget, wird oft vom Regen matt gemacht, daß es sein Köpflein hanget. Doch wenn die Sonne leucht herfür, sieht’s wieder auf und bleibt die Zier und Fürstin aller Blumen. Wohlan, laß Regen, Reif und Wind bald oder lang ansetzen, wer Gott liebt, bleibet Gottes Kind, kein Fall wird ihn verletzen. Er sitzet in des Vaters Arm, Er gibt ihm Schutz, der hält ihn warm, und spricht: Sei unerschrocken! Wer fromm ist, hat schon großen Teil der Wohlfahrt in den Händen, Gott gönnt ihm Guts und kann sein Heil von ihm’e nicht abwenden. Herr Fromm ist fromm, das weiß man wohl, drum er nichts anders haben soll als lauter Glück und Freude. Die auch, die ihm zur Seiten geht und die Gott selbst gezieret, was Menschenseelen wohl ansteht und Himmelsgunst gebieret; Was Tugend bringt, was Tugend heißt, was Tugend auch selbst lobt und preist, das find’t sich hier beisammen: Ein züchtig Herz, ein reiner Mut, von denen angeboren, die ihnen Gottesfurcht zum Gut und Schätzen auserkoren. Was ist doch gut ohn’ diesem Gut? Wenn dies Gut nicht im Herzen ruht, ist alles Gut verworfen. Die Augen Gottes sehen bald, die ihm sein Herz erfreuen, wen er nun findet recht gestalt, dem gibt er sein Gedeihen, Ja schütt’s mit vollen Händen aus, da wird denn ein gesegnet’s Haus, dem’s nicht kann übel gehen. Und dieses wird o edles Paar, Euch beiden auch geschehen! Was Gott verspricht, ist ja und wahr, man wird’s mit Augen sehen. Es fehlt ihm nicht an Gütigkeit, auch fehlt’s ihm nicht an Möglichkeit, wie sollt er Guts versagen? So gehet nun mit Freuden ein zu eurem Stand und Orden! Der Weg wird ohne Schaden sein, der euch gezeuget worden: Es geht ein Englein vornen an, und wo es geht, bestreut’s die Bahn mit Rosen und Violen. Ein einzig Wunsch vermag den Saal des Himmels durch zu dringen. Hier geh’n die Wünsch in voller Zahl, sie werden Gutes bringen: Der Frommen Lohn, der euch bereit, euch, die ihr tragt die Frömmigkeit im Herzen und im Namen. «
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02./ »
Wo Gott ein Haus nicht selber baut, wo Gott nicht Braut und Bräut'gam traut, ist Rat und Werk vergebens. Wo Gott des Hauses Gang regiert, dem Bräutigam die Braut zuführt, da quillet Lust des Lebens. Zählet, wählet, sorget, denket! Wenn's Gott lenket, wird's gelingen — sonst wird niemand was erzwingen. Wenn Gott die Stadt nicht selbst bewacht, dann gibt umsonst der Wächter acht, und Feind und Flammen wüten. Wo Gottes Hand nicht Ehen schließt, wo Er nicht wird ums Ja begrüßt, gibt's keine Friedensblüten. Schauet, trauet: Wer Gott dienet, der nur grünet; die Ihn fliehen, müssen sich zu Tode mühen. «
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03./ »
Wie schön ist´s doch, Herr Jesu Christ, im Stande, da dein Segen ist, im Stande heil'ger Ehe! Wie steigt und neigt sich deine Gab und alles Gut so mild herab aus deiner heil'gen Höhe, wenn sich an dich fleißig halten Jung und Alten, die im Orden eines Lebens einig worden. Wenn Mann und Weib sich wohl verstehn und unverrückt zusammengehn im Bande reiner Treue, da geht das Glück in vollem Lauf, da sieht man, wie der Engel Hauf im Himmel selbst sich freue. Kein Sturm, kein Wurm kann zerschlagen, kann zernagen, was Gott gibet dem Paar, das in ihm sich liebet. Der Mann wird einem Baume gleich, an Ästen schön, an Zweigen reich; das Weib gleicht einem Reben, der seine Träublein trägt und nährt und sich je mehr und mehr vermehrt mit Früchten, die da leben. Wohl dir, o Zier, Mannes Sonne, Hauses Wonne, Ehrenkrone! Gott denkt dein bei seinem Throne. Dich, dich hat er sich auserkorn, dass aus dir werd herausgeborn das Volk, das sein Reich bauet; sein Wunderwerk geht immer fort, und seines Mundes starkes Wort macht, dass dein Auge schauet schöne Söhne, Töchter züchtig, die fein tüchtig nähn und spinnen und mit Kunst die Zeit gewinnen. Seid gutes Muts! Wir sind es nicht, die diesen Orden aufgericht', es ist ein höh'rer Vater; der hat uns je und je geliebt und bleibt, wenn unsre Sorg uns trübt, der beste Freund und Rater. Anfang, Ausgang aller Sachen, die zu machen wir gedenken, wird er wohl uns weislich lenken. Zwar bleibt´s nicht aus: es kommt ja wohl ein Stündlein, da man Leides voll die Tränen lässet schießen; jedennoch wer sich in Geduld ergibt, des Leid wird Gottes Huld in großen Freuden schließen. Schweige, beuge dich ein wenig; unser König wird behende machen, dass die Angst sich wende. Wohl her, mein König, nah´ herzu! Gib Rat im Kreuz, in Nöten Ruh, in Ängsten Trost und Freude. Des sollst du haben Ruhm und Preis; wir wollen singen besterweis und danken alle beide, bis wir bei dir, deinen Willen zu erfüllen, deinen Namen ewig loben werden. Amen. «
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04./ »
Was Gott zusammenfügt, das soll der Mensch nicht scheiden! Drum gehen wir dahin in Gotts Fried und Freuden. Die Namen schreibet Gott ins Buch des Segens ein. Er selbst, Herr Zebaoth, wird Schild und Lohn uns sein. «
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05./ »
Von dir, du Gott der Einigkeit, ward einst der Ehebund geweiht, von dir kommt auch der Segen. O segne jetzt von deinen Höhn, die hier vor deinem Antlitz stehn, um Hand in Hand zu legen! Laß sie, Vater, dir ergeben, einig leben, treu sich lieben und in deinem Wort sich üben! Gott, der du selbst geknüpft ihr Band, laß sie durch Eintracht, Hand in Hand, ihr Eheglück stets mehren! Laß ihre Liebe lauter sein, laß Untreu nie den Bund entweihn, den sie dir heut beschwören! Immer laß sie, dir ergeben, friedlich leben, einig handeln, fromm und heilig vor dir wandeln! Nimm sie in deine Vaterhut, halt ihren Sinn bei frohem Mut, ihr Herz dem Himmel offen, und lehre sie sich deiner freun, ein Herz und eine Seele sein im Glauben, Lieben, Hoffen! Laß sie, Vater, dir ergeben, glücklich leben, freudig sterben und vereint den Himmel erben! «
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06./ »
Voller Wunder, voller Kunst, voller Weisheit, voller Kraft, voller Huld, Gnad und Gunst, voller Labsal, Trost und Saft, voller Wunder, sag ich noch, ist der keuschen Liebe Joch. Die sich nach dem Angesicht niemals hier zuvor gekannt, auch sonst im geringsten nicht mit Gedanken zugewandt, deren Herzen, deren Hand knüpft Gott in ein Liebesband. Hier wächst ein geschickter Sohn, dort ein edle Tocher zu; eines ist des andern Kron, eines ist des andern Ruh, eines ist des andern Licht, wissens aber beide nicht, bis solang es dem beliebt, der die Welt im Schoße hält und zur rechten Stunde gibt jedem, was ihm wohlgefällt: da erscheint im Werk und Tat der so tief verborgne Rat. Jeder findet, jeder nimmt, was der Höchst ihm ausersehn; was im Himmel ist bestimmt, pflegt auf Erden zu geschehn, und was denn so geschieht, das ist sehr wohl ausgericht. Laß zusammen, was Gott fügt, der weiß, wie´s am besten sei. Unser Denken fehlt und trügt, sein Gedank ist mangelfrei, Gottes Werk hat festen Fuß, wenn sonst alles fallen muss. Siehe frommen Kindern zu, die im heilgen Stande stehn, wie so wohl Gott ihnen tu, wie so schön er lasse gehn alle Taten ihrer Händ auf ein gutes, selges End. Ihrer Tugend werter Ruhm steht in steter, voller Blüt; wenn sonst aller Liebe Blum als ein Schatten sich verzieht, und wenn aufhört alle Treu, ist doch ihre Treue neu. Ihre Lieb ist immer frisch und verjüngt sich fort und fort; Liebe zieret ihren Tisch und versüße alle Wort; Liebe gibt dem Herzen Rast in der Müh und Sorgenlast. Gehts nicht allzeit, wie es soll, ist doch diese Liebe still, hält sich in dem Kreuze wohl, denkt, es sei des Herren Will, und versichert sich mit Freud einer künftig bessern Zeit. Unterdessen geht und fließt Gottes reicher Segensbach, speißt die Leiber, tränkt den Geist, stärkt des Hauses Grund und Dach, und was klein, gering und bloß, macht er mächtig, viel und groß. Endlich, wenn nun ganz vollbracht, was Gott hier in dieser Welt frommen Kindern zugedacht, nimmt er sie ins Himmelszelt und drückt sie mit großer Lust selbst an seinen Mund und Brust. Nun so bleibt ja voller Gunst, voller Labsal, Trost und Saft, voller Wunder, voller Kunst, voller Weisheit, voller Kraft, voller Wunder, sag ich noch, bleibt der keuschen Liebe Joch. «
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07./ »
Vater, blick' in dieser Stunde gnädig nieder auf dies Paar! Hör' das Ja aus ihrem Munde, festige es immerdar! Sprich zu ihrem Ehebund Du Dein »Ja« in dieser Stund'! Teurer Bräut'gam frommer Seelen, Jesu, treuer Menschenfreund, segne, die sich jetzt vermählen in dem Bund, der sie vereint! Dass in Freuden wie in Schmerz immer fester werd' ihr Herz! «
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08./ »
Selig, Jesu, sind die Seelen, die in heil'gem Ehestand Dich zum Freund und Führer wählen und an Deiner treuen Hand, festgegründet auf Dein Wort, pilgern still und selig fort — deren Burg zu allen Stunden Deine tiefen Liebeswunden. Du hast ihren Bund geschlossen, teurer Seelenbräutigam! Ihn mit Deinem Blut begossen, wundervolles Gotteslamm! Du bist ihres Herzens Zier und ihr Herz ist eins in Dir, ja, sie sehnen sich vor allem, Dir, Herr Jesu, zu gefallen. Ihre Hütt' ist wie ein Tempel voll von Loben und Gebet, und Dein Lieben ihr Exempel, dem sie folgen früh und spät; ja, wie Du sie hebst und pflegst und mit großer Langmut trägst, suchen sie mit frohen Mienen sich einander auch zu dienen. Eines freuet sich am andern, eines trägt des andern Last, und man sieht sie munter wandern, weil ihr Glaube Dich umfasst; Murren, Hader, Neid und Streit Sind von ihren Toren weit; aber Eintracht, Fried' und Wahrheit wohnen dort in Deiner Klarheit. Nun, Herr Jesu, Eh'standsgründer, edler Gast zu Kana dort! Blick auch diese Deine Kinder hold an, heut' und immerfort! Segn' auch ihren Ehestand, knüpfe fest ihr Liebesband, leite sie auf allen Schritten und erhör ihr Fleh'n und Bitten. Hilf, dass sie ohn' alles Wanken auf der schmalen Straße zieh'n, Dir für alles kindlich danken und die eiteln Sorgen flieh'n. Ja, Herr Jesu, süßes Licht, heb auf sie Dein Angesicht! Und verkläre Deinen Namen in uns allen herrlich, Amen! «
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09./ »
O wesentliche Liebe, Du Quell der Heiligkeit! Du hast durch reine Triebe den Eh'stand eingeweiht; beim ersten Hochzeitsfeste hast Du die Braut geführt und auf das allerbeste mit Deinem Bild geziert. Du woll'st auch diesen Zweien, die Deine Hand vereint, den Eh'stand benedeien, holdsel'ger Menschenfreund! Herr, wohn auch ihrem Feste wie dort in Kana bei, dass sie und ihre Gäste Dein Segenswort erfreu'! Dass nicht die Liebe weiche, gib Deiner Liebe Schein, und kehr mit Deinem Reiche in ihrem Hause ein! Die schönste Hochzeitsgabe sei Du, Dein Fried' und Geist, bis dass der Leib zum Grabe, der Geist zum Himmel reist! «
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10./ »
Mach Herr, ein Herz aus den zweien durch der Liebe festes Band, gieße Segen und Gedeihen auf den neuerwählten Stand! Laß sie alt beisammen werden und viel Gutes sehn auf Erden, steh bei ihnen in der Not und sei ewig unser Gott! «
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11./ »
Komm her, mit Fleiß zu schauen, du christenliche Schar, wie Gott ein Haus will bauen dem fromm getreuen Paar, das gute Tag begehrt und ihn darum will fragen; sein Wort wird’s klärlich sagen, was fest besteht und währt, was fest besteht und währt. Nichts Besseres auf Erden nächst Gott und seinem Wort, als wenn dem Mann mag werden seins Herzens liebster Hort, ein Weib an Tugend reich, die ihn mit Treuen meine, ihn lieb ohn Falsch alleine, kein Perle ist ihr gleich, kein Perle ist ihr gleich. Befehl wird Gott da geben den lieben Engelein, sie solln durchs ganze Leben Hüter und Wächter sein gleich wie ein Wagenburg, die Feinde zu bestreiten und denen stehn zur Seiten, die leben in Gottes Furcht, die leben in Gottes Furcht. Greiflich sie sollen spüren des Herren Freundlichkeit; er wird sie sicher führen in seinem starken G'leit. Wer steht in Gottes Schutz und geht auf rechten Wegen, empfängt von ihm den Segen; Gott ist sein Wehr und Trutz Gott ist sein Wehr und Trutz. «
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12./ »
Ich und mein Haus, wir sind bereit, Dir, Herr, die ganze Lebenszeit mit Seel und Leib zu dienen. Du sollst der Herr im Hause sein; Gib deinen Segen nur darein, dass wir Dir willig dienen! Eine kleine fromme, reine Hausgemeinde mach aus allen: Dir nur soll sie wohl gefallen. Es wirke durch dein kräftig Wort Dein guter Geist stets fort und fort an unser aller Seelen; erleucht uns wie das Sonnenlicht, damit's am rechten Lichte nicht im Hause möge fehlen. Reiche gleiche Seelenspeise auch zur Reise durch dies Leben uns, die wir uns Dir ergeben! Gieß Deinen Frieden auf das Haus und alle, die drin wohnen, aus; im Glauben uns verbinde! Lass uns in Liebe allezeit zum Dulden, Tragen, sein bereit, voll Demut, sanft und linde. Liebe übe jede Seele; keinem fehle, dran man kennet den, der sich den Deinen nennet. Lass unser Haus gegründet sein auf Deine Gnade ganz allein und Deine große Güte. Auch lass uns in der Nächte Graun auf Deine treue Hilfe schaun mit kindlichem Gemüte; selig, fröhlich selbst mit Schmerzen in dem Herzen Dir uns lassen und dann in Geduld uns fassen. Gibst Du uns ird'sches Glück ins Haus, so schließ den Stolz, die Weltlust aus, des Reichtums böse Gäste! Denn wenn das Herz an Demut leer Und voll von eitler Weltlust wär, so fehlte uns das Beste: jene schöne, tiefe, stille Gnadenfülle, die mit Schätzen Einer Welt nicht zu ersetzen. Und endlich flehn wir allermeist, dass in dem Haus kein andrer Geist als nur Dein Geist regiere. Der ist's, der alles wohl bestellt, der gute Zucht und Ordnung hält, der alles lieblich ziere. Sende, spende ihn uns allen, bis wir wallen heim und oben Dich in Deinem Hause loben! «
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13./ »
Herr, vor dein Antlitz treten zwei, um künftig eins zu sein und so einander Lieb und Treu bis in den Tod zu weihn. Sprich selbst das Amen auf den Bund, der sie vor dir vereint; hilf, dass ihr Ja von Herzensgrund für immer sei gemeint. Zusammen füge Herz und Herz, dass nichts hinfort sie trennt; erhalt sie eins in Freud und Schmerz bis an ihr Lebensend. «
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14./ »
Gott Schöpfer, Stifter heil'ger Eh', schau auf dies Paar aus Deiner Höh', das vor Dir steht und seinen Bund hier vor Dir schließt mit Herz und Mund! Mit Gnade schau auf sie herab! Lass sie zusammen bis ins Grab in Lieb' und Treue einig sein und Jesu ganz ihr Leben weih'n! Lass sie einander inniglich stets lieben, doch nie mehr als Dich; von Untreu' fern, im Herzen rein und keusch in Wort und Werken sein! Lehr sie in Eintracht Dir vertrau'n, zusammen ihre Seel' erbau'n, zusammen Deine Hilf erfleh'n, zusammen auch Dein Lob erhöh'n! Und wenn des Lebens Last und Müh' auch sie beschwert, so tröste sie! Ein jedes trag' des andern Last, wie Du, o Herr, verordnet hast. «
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15./ »
Es sei, Herr, unser Liebesbund ein Siegel Deiner Führung; und so bekennet unser Mund mit tiefer Herzensrührung: Du, Herr, bist beides, fern und nah, bist hier und andernortes da, und führest uns zusammen. Nun werde denn ein jeder Schritt auf Dich allein gewaget, Du gehst ja selbst als Führer mit, den wir zuerst gefraget. — Leit' auf der neuen Lebensbahn mit Deinem Geist und Wort uns an; sei unser Licht in allem! Gib uns ein Äug', das auf Dich schaut, ein Herz, das Dich nur liebet; gib einen Geist, der Dir vertraut und sich nur darin übet, dass auf der ganzen weiten Welt Ihm einzig und allein gefällt das Los der Auserwählten. Es grüne in uns immer mehr die Pflanze treuer Liebe! Nur diese machet leicht, was schwer, sie heitert auf das Trübe; und darum soll sie lichterloh, nicht wie ein schnell verzehrtes Stroh, in unsern Herzen brennen. «
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16./ »
Die Ehe soll uns heilig sein! Gott setzt' und weihte selbst sie ein mit Segen seines Mundes; Und Christi Lieb' hat sie erneut, versöhnt, entsündigt und geweiht mit Heil des neuen Bundes. Preis Ihm! Preis Ihm! Treue Gatten gehn im Schatten Seiner Gnade selige Gemeinschaftspfade. «
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